Hintergrund des Checks
Der demografische Wandel und der wachsende Arbeits- und Fachkräftebedarf stellen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) immer mehr vor neue personalpolitische Herausforderungen. Sie müssen ihre Personalstrategien auf eine zunehmend interkulturelle und internationale Gesellschaft und einen ebensolchen Arbeitsmarkt einstellen. Fachkräfte mit Migrationsgeschichte werden so zu einer immer wichtigeren Bewerbergruppe. Um Arbeits- und Fachkräfteengpässe zu verringern, setzen immer mehr Unternehmen weiterhin auch auf Arbeits- und Fachkräfte mit Fluchterfahrung oder aus dem Ausland. Mit ihren neuen Personalstrategien erzielen diese Unternehmen neben einer Verbesserung der Auswahl der Bewerber*innen auch wirtschaftliche Vorteile, etwa durch mehr Kreativität und Innovation bei Problemlösungen oder eine verbesserte Kundenorientierung auf zunehmend interkulturellen und internationalen Absatzmärkten.
Andere Unternehmen sind grundsätzlich weltoffen eingestellt, oft fehlt es ihnen aber noch an Erfahrungen in der Erweiterung von Personalgewinnungsstrategien auf diese Zielgruppen oder bei der betrieblichen Integration. Sie fragen sich:
- Wie können wir gezielt und erfolgreich mehr Fachkräfte mit Migrationsgeschichte gewinnen?
- Wie aufwendig ist es, Geflüchtete oder Arbeitnehmer*innen aus dem Ausland in den Betrieb zu holen? Wer kann uns dabei unterstützen?
- Wie können wir mit dem Thema „Deutsch im Betrieb“ kompetent umgehen?
- Wie können wir eine betriebliche Willkommenskultur so gestalten, dass auch die bisherige Belegschaft gut mitgenommen wird?
- Wie können unsere Führungskräfte und die Mitarbeitenden interkulturell kompetenter werden?
- Und mit welchen Maßnahmen können wir unsere Personalarbeit besonders wirksam und effizient ergänzen, um fit zu sein für mehr kulturelle Vielfalt in der Belegschaft?
Was ist eigentlich Vielfaltskompetenz?
Vielfalt (englisch: „Diversity“) bezeichnet Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen. Diese Vielfalt bezieht sich auf Lebens- und Arbeitsweisen sowie auf verschiedene Identitätsmerkmale (wie z. B. ethnisch-kulturelle Zugehörigkeiten, Geschlecht, Alter, Religion etc.). Diversity beinhaltet die Wertschätzung und Anerkennung und Gestaltung dieser Vielfalt.
Vielfaltskompetenz ist die Fähigkeit, in einer von unterschiedlichen Lebensweisen und Arbeitssituationen geprägten Umgebung angemessen und erfolgreich handeln und kommunizieren zu können. Zu den zentralen Bausteinen einer Vielfaltskompetenz zählen Offenheit, Flexibilität, Bewusstsein der eigenen kulturellen Geprägtheit und die kritische Auseinandersetzung mit eigenen Normen und Werten, Perspektivenwechsel, Reflexionsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Kooperationsfähigkeit.
Herausgeberin
VIA Bayern – Verband für interkulturelle Arbeit e. V.
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Konzeption und Texte: Andreas Merx
Redaktion: Tina Lachmayr, Andreas Merx, Katrin Vogel
Technisches Konzept & Programmierung:
Grips IO GmbH, Köln I grips.io I hello(at)grips.io I 0221 – 98657214
Der Check ist entstanden im Rahmen des Projekts „IQ Fachstelle Interkulturelle Kompetenzentwicklung und Antidiskriminierung“ (2011-2022), gefördert im Programm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), www.netzwerk-iq.de.